Liebe Katzen, liebe Kater, liebe Zweibeiner! Liebe Schwatzgemeinde!
Zum Osterhasen gibt es von uns einen Schwatz, den ich kürzlich mit meinem Freund Michel halten durfte. Es ist noch keine zwei Wochen her, da hatte ich wirklich viel Angst um meinen Freund Michel! Er, der sonst dem Fressen nicht abgeneigt ist, hat plötzlich nichts mehr vertragen, viel gekotzt und abgenommen. Zudem war er nicht sehr aktiv. Zuerst dachte ich, es sei nur sein Liebeskummer, weil seine Freundin Lilli wieder abgereist ist. Aber dann kam mir die Sache doch komisch vor, weil es irgendwie immer schlimmer, anstatt besser wurde. Während mein Frauchen beim Animalicum war und dort versucht hat, etwas über die Ursache herauszufinden – sie hat dort auch mit Tierärztinnen gesprochen – war ich daheim und habe gezittert und gebangt. Es hieß dann, Michel hätte Wasser im Bauch. Da machte ich mir dann noch mehr Sorgen. Gott sei Dank ging es am Montag in der darauffolgenden Woche nochmals zum Weißkittel. Und was dort alles geschah bzw. wie die Sache weiterging, das erzählen wir euch heute!
Es ist quasi unsere Ostergeschichte, zum einen, weil Ostern ist, zum anderen, weil auch Michel sich Gott sei Dank wieder aufgerappelt hat und er sich weiterhin des Lebens freut!!! Darüber sind Herr Rossi und ich sehr froh!!!
Wir wünschen allen unseren LeserInnen viel Freude mit dem Interview und ein frohes Osterfest!
Mensch, du machst mir vielleicht Sachen! Machst einfach kein Pippi mehr und erbrichst dich so lange, bis du ganz dünn bist! Klar, Übergewicht ist nicht gesund, aber so solltest du es mit einer Diät auch nicht übertreiben! Kannst du unseren Freunden von der Schwatzgemeinde erzählen, was bei dir in den letzten Wochen los war?
Liebe Lucy, das war alles andere als eine Paw-Party. Es fing damit an, dass mir übel wurde. Kaum hatte ich etwas gegessen, musste ich es schon wieder erbrechen. Manchmal hatte ich auch gar keinen Appetit. Meistens jedoch schon, nur dass ich mir alles noch einmal durch den Kopf nach draußen gehen lassen musste.
Die Pawrents dachten zunächst, dass ich mir den Magen verdorben hätte. Im Katzenfutterladen wurde geraten, mir etwas Magenschonendes zu geben. Doch das war gar keine gute Idee.
Ihr hättet ihn mal sehen müssen. Unser Michel mit den langen Beinen hat ausgesehen wie ein Katzengespenst.
Konntet ihr herausfinden, was die Ursache deiner Beschwerden war? Was kann man dagegen tun?
Wasser im Bauch klingt echt nicht gut. Michel lag nur noch traurig herum und wollte nicht einmal zu mir kommen.
Es hat eine Weile gedauert, bis sie es herausgefunden haben. Zunächst waren sie auf der falschen Spur, dachten, ich hätte mir den Magen verdorben. Doch die Schonkost hatte so wenige Kalorien, dass ich meine schöne, sportliche Figur verloren und zum Klappergestell geworden bin. Nicht sehr schick, wenn ihr mich fragt!
Meowmy schien daraufhin versucht zu sein, mich auf eine Brotdiät zu setzen. Aber da habe ich protestiert!
Der Tierarzt hatte den Verdacht, dass ich Wasser im Bauch hätte. Deshalb sollte ich am Montag noch einmal vorbeikommen, um Blut abnehmen zu lassen. Eine fiese Sache.
Ihr habt euch nicht mal gestritten? Michel, wie hat dich Herr Rossi in dieser Zeit unterstützt? Ist dir auch Lilli beigestanden? Also, ich hab mir ja große Sorgen um dich gemacht und dein verrücktes Geschwätz habe ich auch vermisst.
Lucy, glaube mir, ich habe mein Bestes getan. Aber ich konnte katzosophieren wie ich wollte, dem Michel wollte es einfach nicht besser gehen.
Nach Geschwätz war mit beim besten Willen nicht.
Alle haben sich große Sorgen um mich gemacht. Sie finden, dass 18 Jahre schon ziemlich alt ist, obwohl ich mich noch jung und wie ein echter Haudegen fühle.
Die Heldentat von Kumpel Rossi war es, mich in dieser Zeit nicht zu verhauen. Ich hatte aber auch überhaupt keine Lust, zu ihm zu gehen. Lilli kam dann später als Physiotherapeutin zu mir.
Auf Instagram haben wir so viele liebe Wünsche bekommen. Das hat uns ein kleines bisschen aufgemuntert und wir haben auch Hilfe angeboten bekommen. Glückskatze24 hat Meowmy gute Tipps für meine Gesundheit gegeben, du hast mir meine Lieblingsleckerchen geschickt und La Catsbanda hat Meowmy am Wochenende angerufen. Dabei fiel zum ersten Mal das Wort “Nieren”. Ich wusste ja gar nicht, dass ich so etwas überhaupt habe.
Das hat sich dann bestätigt. Irgendwie waren meine Abflussrohre defekt. Der Tierarzt hat gesehen, dass es kein Wasser in meinem Bauch, sondern dass meine Blase voll bis zum Platzen war. Dann musste er mir eine Antenne einführen, damit ich das Pippi rauslassen konnte. Es lief dann einfach den ganzenTag und wir brauchten viele Tücher. Außerdem bekam ich einen ausgesprochen merkwürdigen Plastikhut.
Man könnte fast meinen, dass Außerirdische ihre Finger im Spiel hatten.
Der Hut sah wirklich komisch aus, Michel. Welche Warnzeichen gibt es bei einer Niereninsuffizienz?
Das ist eine sehr wichtige Frage, liebe Freundin.
- vermehrtes Trinken und Urinieren (hatte ich nicht)
- Appetitlosigkeit oder Gewichtsverlust
(Appetit hatte ich) - Erbrechen oder Durchfall
(kann ich bestätigen) - stumpfes Fell und/oder Hautprobleme
(da war kein Unterschied zu vorher) - Müdigkeit und Lethargie
(das schon, aber mit 18 schlafen die meisten Katzen viel, darum haben sie sich dabei nichts gedacht) - schlechter Atem oder Mundgeruch
(nö, ich doch nicht!) - Verhaltensänderungen, wie z.B. Verwirrtheit oder Desorientierung
(etwas verpeilt bin ich immer)
Es ist wichtig, einen Tierarzt aufzusuchen, wenn Du eines oder mehrere dieser Symptome bei Deiner Katze bemerkst da Nierenprobleme bei Katzen schwerwiegend sein können und eine rechtzeitige Behandlung wichtig ist.
Wie können wir dem schon in jüngeren Jahren vorbeugen? Was sollten unsere Halter beachten?
Ein paar wichtige Tipps kann ich euch geben:
- Ausgewogene gute Ernährung
- Genug Wasser, um Dehydration zu vermeiden. Viele Katzen mögen sehr gerne fließendes Wasser, wie aus den schönen Brunnen von “Katzenquelle von Beate (Alle Insta-Links findet ihr am Ende des Interviews).
- Katzenklo immer fein sauber halten, um Infektionen zu vermeiden, ist eh klar.
Na und für alles andere immer die von der Weißkittel-Innung befragen, die kennen sich da besser aus als ich!
Was nimmst du derzeit für Futter? Kannst du etwas empfehlen?
Meine Pawrents haben einiges ausprobiert. Aber das einzige, das wir mögen und das auch Herr Rossi vorbeugend isst, da er schon einmal Harngrieß hatte, sind Royal Canin Renal und Royal Canin Urinary S/O Katze. Einige mögen sagen, dass es besseres Futter gibt, aber das ist nun mal das einzige, das uns schmeckt. Ihr solltet es ausprobieren, aber es sollte auf jeden Fall medizinisches Futter sein, wenn ihr älter und zudem angeschlagen seid.
Die wichtigste Therapie, die ich derzeit bekomme, kommt von unserer Nichte Lilli. Sie ist schon seit einigen Tagen zu Besuch und bringt mich in Schwung. Sie will mit mir spielen und raufen, so dass ich sie manchmal in ihre Schranken fauchen muss. Aber ganz liebevoll. Meowmy sagt, dass ich seit Lillis Ankunft viel lebendiger und fröhlicher bin. Das wundert wohl niemanden, oder?
Nein, mich überrascht das nicht. Wir Mädels haben euch Kater immer schon gerne den Kopf verdreht. Michel, ich war kürzlich ja auch bei der Frau Kittelin. Ich hatte so große Angst, dass ich sowohl Pippi als auch Gacki in die Box gemacht habe und dazu habe ich auch noch gekotzt. Und aus dem Mund gesabbert wie ein Bernhardinerhund. Hast du einen Tipp für mich, wie man diese Tierarztbesuche besser verkraften kann?
Klar, denn Doc Michel weiß Bescheid:
- eine coole Transportbox, in die man auch zwischendurch mal gerne rein geht und nicht nur dann, wenn der Horror droht
- Boxentraining, so wie du das machst. Leckerli rein, Lucy hinterher, Klappe zu, tragen und so ein Kram
- Paar Drogen in Form von Pheromonen sollen auch vielen Katzen helfen
- Ruhig mit uns sprechen und sich nicht stressen lassen, das überträgt sich auf uns
- Vielleicht was zum Spielen mitnehmen
Das waren jetzt Doc Michels Super-Tipps. Danke, dass ihr alle für mich da seid. Ihr seid die Besten!
Auch wenn es manchmal so richtig kracht zwischen uns, bin ich doch sehr froh und erleichtert, dass es dir wieder besser geht!
Und ich erst!!!! Danke für deine Offenheit, lieber Michel und Danke auch für deine Transportboxtipps. Gut, dass du dich auch dort auskennst. Frauchen und ich werden weiterhin an unseren Ängsten arbeiten.
Ich bin sehr froh, dass es dir bessergeht! Bitte achte in Zukunft auf deine Nieren und ich bin mir sicher, auch dein Personal hat viel gelernt und wird gleich an deine Blase denken, wenn du wieder einmal viel brechen musst und kein Pippi machen kannst. Die waren ja auch mächtig besorgt.
Danke, dass ihr mit mir geschwatzt habt, lieber Michel und lieber Herr Rossi. Es ist mir immer wieder eine Ehre, mit euch nachdenken und diskutieren zu dürfen. Ich hab euch lieb!
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