Liebe Katzen, liebe Kater! Liebe Menschen!
Da liegt er, unser 20 Jahre alter Kater Michel, der seit zweieinhalb Jahren bei uns ein neues Zuhause gefunden hat. Michel, der seine Pawrents verloren hat, wochenlang alleine in einer Wohnung ausharrte und darauf wartete, dass ihm jemand ab und zu Futter brachte. Der dann in den Tierschutz kam und dort Tina und Stefan verzauberte. Michel, der deutliche Anzeichen einer Katzendemenz zeigt und der es irgendwie schafft, alle Herzen zu berühren. Michel, der immer nur den Weg von der Terrasse zu seinen Kräutern ging und plötzlich verschwunden war. Elf Tage, die uns fast das Herz gebrochen haben. In denen wir mit vereinten Kräften alles getan haben, um ihn wiederzufinden. Unsere Gemeinschaft auf Instagram war großartig und unsere Mitbürger aus dem wundervollen kleinen Städtchen Rhens, haben unseren Post auf Facebook fleißig geteilt und in ihren Gärten und Schuppen geschaut. Und als wir es schon fast nicht mehr glauben konnten, geschah ein kleines Wunder. Aber lassen wir Michel erzählen…
Hi Michel! Manno Michel, was machst du bloß für Sachen? Setzt schnell den Schwatz mit Millie und Lenny ein und verschwindest gleich danach für 11 Tage. Was hast du dir dabei gedacht? Hat Millie dich inspiriert und wolltest du erforschen, wie lange die Menschen brauchen, um dich zu finden? Oder warst du verliebt, hast eine Kätzin verfolgt und dich verlaufen? Oder war es „Der Rote“, dem du gefolgt bist? Wer ist „Der Rote“ überhaupt?
Du meinst den Kater? Ja, das ist nicht irgendeine Katze. Stell dir vor: ein riesiges Tier, etwa drei Meter hoch, mit dem Umfang und der Farbe einer gut genährten Currywurst. Unauffällig schleicht er sich in unser Revier und macht sich an Lilli ran. Das geht zu weit! Ich bekomme den geheimen Agentenauftrag, ihm Montag, den 08. April Abends zu folgen. Mein Ziel? Seinen geheimnisvollen Plan aufzudecken und ihn notfalls unschädlich zu machen.
Michel, rede keinen Unsinn. Die Currywurst heißt Mausi, das sagt doch schon alles. Er streunt hier nur herum, weil er etwas zu essen und ein warmes Plätzchen sucht, nachdem seine Besitzer ohne ihn weggezogen sind. Jetzt ist er heimatlos. Du solltest dich mit ihm verbunden fühlen, denn auch du warst einmal ohne Zuhause.
Ich finde Mausi eigentlich ziemlich cool. Eine ältere Dame von gegenüber füttert ihn sogar und hält Schwätzchen mit ihm. Aber klar, so ein richtiges Für-Immer-Zuhause würde ihm sicher auch nicht schaden. Mausi wird definitiv nicht „eliminiert” – diesen Auftrag kannst du in die Tonne treten, Michel! Und überhaupt, du hast jetzt sowieso erstmal Stubenarrest. Also, keine Spionageaktionen – erst mal das Zimmer aufräumen!
Ach komm schon, das glaubst du doch selbst nicht! Ich habe doch gerade erst den Kräutergarten inspiziert. Frauchen dreckt mich jetzt nämlich. Da kann gar nichts passieren.
Die „dreckt“ dich Michel? Hast du da alles richtig verstanden? Glaube ich kaum.
Stopp, ich muss dazwischenfunken!!! So lustig, wie ihr das darstellt, was das echt nicht. Eines schönen Morgens in aller Herrgottsfrühe bekam ich eine Nachricht von Martina, in der sie mir schrieb, dass sie die ganze Nacht nicht geschlafen hätte und dass Michel weg sei. Da klingelten bei mir alle Alarmglocken und ich konnte mich untertags kaum auf die Arbeit konzentrieren. Zuerst hoffte ich, dass Michel sich einfach im Haus verkrochen hat und dort auch wieder zum Vorschein kommen würde. Lilli wurde auch schon mal gesucht und dann friedlich schlafend in einem Schrank (oder so) gefunden. Aber dann verging der Tag, ohne eine Michelsichtung … ich dachte mir dann, Mensch, Martina, da muss gleich alles Mögliche schnell auf die Beine gestellt werden, Michel ist ein alter Kater – Suchplakate, Postings auf Facebook, Tierheim anrufen, sogar die Straßenmeisterei anrufen … am besten alles gleichzeitig!!!
Frauchen wieder – natürlich war ihr erster Gedanke, oje, Michel hat sich zum Sterben zurückgezogen. Das ist so typisch Silke, ich sag’s euch … immer gleich vom Schlimmsten ausgehen … nur Martina glaubte das nicht wirklich …
Ich musste dem roten Klausi oder wie er heißt auf unsere Wiese folgen. Da gehe ich aber normalerweise nie hin.
Stimmt. Du alter Angsthase. Eigentlich patroullierst du ja immer nur vom Haus bis zu deinen geliebten Kräutern und wieder zurück. Die Wiese ist toll. Ich bin da total gerne.
Liebe Silke, du hast absolut recht. Genug ist genug! Unsere geliebten Vierbeiner mögen dieses Chaos als aufregendes Abenteuer empfunden haben, für uns war es alles andere als ein Vergnügen. Ich bin dir unendlich dankbar und so froh, dass du in diesen nervenaufreibenden Momenten an meiner Seite warst.
Montag Abend um 18 Uhr haben wir unsere Miezen wie immer gefüttert. Doch nach einem langen Arbeitstag – ich war in ein dringendes Kundenprojekt vertieft – als wir gegen 22 Uhr endlich ins Bett gehen wollten, war unser Michel plötzlich spurlos verschwunden.
Wir haben überall gesucht, aber keine Spur von ihm gefunden. In dieser Nacht habe ich kein Auge zugetan, und als ich um 2 Uhr im Schlafanzug wieder rausging und die ganze Straße absuchte, sah ich Mausi, den großen Kater. Er und Michel mochten sich von Anfang an nicht. Vielleicht ein Kampf?
Aber ich konnte mir in dem Moment nicht vorstellen, dass Michel überhaupt unser Grundstück verlassen hatte. Er ist schon ziemlich gebrechlich und nicht mehr so gut zu Fuß. Arthrose und eine gebrochene Hüfte, wahrscheinlich durch einen schweren Tritt in seinem früheren Leben, machen aus ihm keinen großen Läufer. Wo ist Michel?
Mehr dazu im nächsten Talk. Wir freuen uns auf eure Kommentare hier oder auf Instagram.
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