Liebe „Katzen-Schwatzen- Net(t)- Freunde“, heute haben wir einen lieben Interviewpartner, der nicht bei Instagram vertreten ist. Deswegen verdient er aber nicht weniger Aufmerksamkeit. Sam ist eine Handaufzucht. Das heißt, dass er ganz kurz nach der Geburt zu seiner Menschenmama kam.
Das war nicht leicht für ihn und seine Mama, aber heute geht es ihm gut und manchmal ist er ein ganz Wilder. Aber lest selbst!
Handaufzucht ist ein Fulltime-Job! Mehr darüber könnt ihr hier erfahren: Babykatzen und Katzenkinder aufziehen und hier Auf Katzenart.
Lieber Sam! Unsere „Mamas“ kennen sich ja schon lange! Die sind früher immer zusammen um die Häuser gezogen. Ich hab gar nicht gewusst, dass Menschen so etwas auch machen. Silke hat mir erzählt, dass dein „Frauchen“ dich als kleines – nur wenige Tage altes – „Würmchen“ gefunden hat. Leider war keine Katzenmama in Sicht, sodass sie dich eingepackt hat und mit zu sich heimgenommen hat. Dort wurdest du von ihr aufgepäppelt. Du bist somit eine Handaufzucht. Dein Frauchen ist quasi deine Mama, ohne sie hättest du nicht überlebt. Kannst du uns erzählen, was damals passiert ist und wie sie es geschafft hat, dich großzukriegen? Ich glaube, sie hatte auch ganz viele Sorgen um dich, oder?
Tja, ich war laut Tierärztin erst ein paar Tage alt, als mich meine Ziehmama gefunden hat. Meine Augen waren noch zu und ich hatte noch fast kein Fell. Ich war so klein wie eine Maus. Meine „Mama“ hat aber – ohne zu überlegen – gehandelt und mich in einer kleinen „Erdbeerkiste“ mitgenommen und beim Fressnapf ein kleines Fläschchen besorgt, um mich zu füttern. Das hat dann eine Nacht gut geklappt und am nächsten Morgen wurde ich noch einmal an meinen Fundort gebracht, da man meiner richtigen Mama nochmal die Chance geben wollte, mich abzuholen – leider kam sie nicht und somit wurde ich von meiner „Menschenfamilie“ adoptiert und aufgezogen. Die Tierärztin konnte nicht sicher sagen, ob ich durchkomme – aber ich habe es geschafft und bin mittlerweile schon 7,5 Jahre alt. Es war nicht immer einfach – viele Tierarztbesuche waren dabei, viele schlaflose Nächte, aber ich bin stolz, dass ich es geschafft habe und aus mir so ein Räuber wurde.
Was war deine spektakulärste Beute, Sam?
Meine spektakulärste Beute war eine Bisamratte, die ich vom Bach nachhause geschleppt habe und die zweite große Beute war eine Ente.
In dir steckt wohl ein Tiger. Ich bin beeindruckt! Ein anderes Thema, das uns am Herzen liegt, ist die Urlaubszeit, die gerade wieder einmal hinter uns liegt. Viele Leute lassen ihre Tiere dann einfach allein zurück. Oder sie gehen sogar ganz weg. Das ist soooo gemein.
Dein Frauchen versorgt so eine arme Seele. Erzählst du uns etwas darüber?
In unserer Nachbarschaft lebte ein Ehepaar mit einer Katzendame. Als die zwei Nachwuchs bekamen, wurde die Katze leider uninteressant – die Familie baute dann ein Haus an einem anderen Ort und ließ die Katze zurück, da sich eine Nachbarin um sie kümmerte. Da diese Nachbarin nicht immer zuhause ist, wird die Katzendame rundherum von mehreren Nachbarn – inklusive uns – versorgt. Es geht ihr gut und im Winter hat sie auch einen Platz zum Schlafen bekommen.
Ich werde im Urlaub vom großen Sohn der Familie versorgt – wenn er aber auch nicht da ist, kommt Opa zu mir und besucht mich 3x am Tag und gibt mir zu fressen, setzt sich hin und redet mit mir – so, wie es meine „Mama“ aufgetragen hat.
Seit Herr Rossi und ich auch ins Grüne können, ist ja mein Hobby „Kräuter anstarren“.
Womit beschäftigst du dich am liebsten?
Ich war Ende April 2022 7 Jahre alt. Am wohlsten fühle ich mich draußen – wenn es regnet und stürmt bin ich gerne unter Dach. Meistens auf der überdachten Terrasse – oder im Winter natürlich gerne drinnen bei meinen „Eltern“. Mein Hobby ist immer noch Mäuse jagen – auch Fische aus Nachbars Teich habe ich schon gefangen.
Ach, weißt du Sam, unser alter Michel ist ein ziemlicher „Langweiler“, der sich nicht mehr allzu oft bewegt. Das liegt wohl an seinem Alter. Er soll schon ein Opa sein, sagt sein Weißkittel. Er ist kein Abenteurer mehr, so wie du. Kannst du uns erzählen, welche Verletzungen du schon hattest? Da ist ja in deinem wilden Streunerleben schon einiges zusammen gekommen, soweit ich weiß?
Ich kann gar nicht alles aufzählen, was ich schon alles hatte. Verschiedenste Bissverletzungen – weil ich doch auch gerne kämpfe, um mein Revier zu verteidigen. Dann musste man mir einen Abszess am Kopf entfernen – das sah aus wie ein Höcker, tja dann ist mir ein Teil meines Felles am Bauch ausgegangen – da bekam ich leider auch eine Spritze – das waren nur ein paar Erlebnisse – es waren noch viele mehr.
Lucy, du Schnarchnase. Reiss mal nicht die Klappe so weit auf. Ich bin ein alter Haudegen, genau wie Sam! Der könnte glatt mein Enkel sein!
Ach Michel, du Schwätzer. Liegst doch den ganzen Tag nur rum.
Wir danken Sam ganz herzlich, dass er sich unseren Fragen gestellt hat. Da Sam nicht in Social Media unterwegs ist, würden wir uns ganz besonders über einen Kommentar hier freuen. Wir hoffen, es hat euch gefallen, Euer Katzen- Schwatzen-Net(t)-Team.
Lauserin Lucy auf Instagram:
Herr Rossi & Michel auf Instagram: