Liebe Katzen, liebe Kater, liebe Zweibeiner! Liebe Schwatzgemeinde!
Heute sprechen wir mit der berühmten Motzi, ehemalige Streunerin, Geschichtenerzählerin und „Psüschaterin“ !
Motzi hat sich ihre Dosine, alias „Schnuspel“ selbst ausgesucht und hält diese seither auf Trab. Motzi betätigt sich als Psychiaterin für andere Katzen und einige berühmte Katzen sind schon auf ihrer Couch gelandet (letztens auch Minka Therapiekatze, mit der wir auch ein Interview führen durften). Zu finden ist dies alles und noch viel mehr auf Instagram unter @motzi_katze.
Weiters ist Motzi auch forschend im Bereich „Menschenerziehung“ tätig. Ihr Aufgabengebiet ist extrem groß, daher schätzen wir es sehr, so eine kluge Katze heute bei uns zu haben! Sie plaudert hier „frei Schnauze“ aus ihrem bewegten Leben!
Aber nun lest selbst – hier kommt unser Interview! Viel Spaß :-)!
Liebe Motzi! Ich freue mich sehr, dich heute in unserem Interview zu haben! Ich bin nämlich bereits Fan deiner Instagram-Kolumnen und dem „Motz zum Sonntach“! Und ich hab das Gefühl, wir haben eine ähnliche Mission: Wir wollen unserer Zunft erklären, wie Menschen funktionieren und wir gehen der Frage nach , wie wir Menschen dazu bringen, das zu tun, was WIR wollen. Herr Rossi, Michel und ich denken uns ja, dass Menschen ohne uns Katzen gar nicht wirklich zurechtkommen im Leben. Aber lass uns mal von vorne beginnen:
Wie bist du damals zu deiner Schnuspel gekommen? Ich habe gehört, du hast sie dir selber ausgesucht als Personal?
Ja, ich hab mir die Schnuspel ausgesucht. Als ich auf der Suche nach einem Zuhause war, kam ich in einen großen Garten und dort stand ein Napf mit Katzenfutter unter einem Schirm ☂️. Ich dachte, die Menschen, die des machen, haben ein Herz ❤️ für Katzen, und ich hab mich umgeschaut. Der alte schwarze Kater, für den der Napf war, auch ein Streuner, konnte mich jedoch nicht leiden. Aber die Schnuspel kam in den Garten und setzte sich ins Gras und dann nahm alles seinen Lauf 😍.
Wie ich deiner Vorstellung entnehmen konnte, hast du ja ganz schön lange gebraucht, bis du deiner Menschenmama vertraut hast. Das kann ich nur allzu gut nachvollziehen. Ich hoffe, du bist sonst nicht so von Ängsten geplagt wie ich. Wenn es nur an der Tür klingelt, ergreife ich die Flucht.
Wie hat deine Meowmy es hinbekommen, dass du ihr am Ende doch vertraut hast? Vielleicht helfen deine Tipps anderem Personal, besser auf uns einzugehen. Bei mir war es wohl die absolute Ruhe, die meine Menschenmadame hat. Sie ist immer leise und ausgeglichen. Das hat mir sehr geholfen. Wie war es bei dir?
Herr Rossi, nö eigentlich hat des von Anfang an ziemlich gut mit uns gepasst. Allerdings konnte ich anfangs nicht zulassen, dass sie mich am Bauch oder den Hinterpfoten anfasste. Inzwischen ist das kein Problem mehr. Klar, die Schnuspi musste auch erst mal lernen, wie des so geht mit unsereinem. Die hatte ja gar keine Erfahrung, ne.
(Anmerkung von Schnupsel:
Ich möchte anmerken, ich lerne erstaunlicherweise immer noch Neues, vor allem, seit wir hier auf Instagram sind. Das finde ich richtig toll.)
Fremde mag ich aber auch nicht. Da geh ich nich‘ dran. Besucher, na ja, die kenne ich inzwischen und in meiner Wohnhöhle hab ich da kein‘ Schiss mehr.
Deine Schnupsel kümmert sich auch um so “Kleinteile”??? Kleine Tiere, die deine Schnupsel aufpäppelt? Sind die nicht schrecklich anstrengend? Ich glaube für mich alten Opa wäre das gar nichts, aber wie kommst du damit klar?
„Kleinteile“ ignoriere ich konsequent. Vielleicht mal dran schnuppern, wenn die ganz klein sind. Größere versuche ich zu vertreiben.
Kannst du uns von Paule erzählen? War er dein einziger Katzenfreund?
Paule war bis jetzt mein einziger Freund. Der ist heimlich durch unser offenes Guckloch gekommen und hat meinen Fressnapf ausgeräubert. Der hatte immer Hunger. Da ich mich mit ihm angestupst hab, also Freundschaft schloss, hat er immer früh und abends von Schnuspi haufenweise Futter bekommen und sollte sich langsam dran gewöhnen, bei uns zu bleiben. Dann kam er nicht mehr. Wir haben kurz darauf erfahren, dass er gesehen wurde und schwer verletzt war. Wir haben ihn gesucht, aber nich‘ gefunden. Wie das so ist bei Katzen, die verkriechen sich. Wir sind immer noch traurig deshalb und denken oft an Paule.
Du hast geschrieben, dass deine Schnupsl einen Verleger sucht? Ja, braucht es das denn? Meine kann selbst immer alles irgendwo verlegen. Schlüssel, Handy und manchmal sogar den Michel…
Hähä, nee, die Schnuspel sucht keinen, der für sie Sachen verlegt. Aaaber, ich hab ja gegrübelt und bin mental-gehirnlich mit allen Streunerkatzen in Verbindung. Dabei erklär ich denen, wie sie vielleicht auch ein Zuhause finden können und mit welchen Verrücktheiten sie bei den Menschen rechnen müssen. Meine Schnuspel hat des aber mit ihren Vorderpfotenkrallen auf ein schwarzes Brett und in so einen Kasten gehämmert. Das, so meint sie, soll ein Buch werden. Ich nenn‘ des aber Papieraufklappkästchen. Das Beste daran is‘, dass ich des meinem Freund Paule widme. Na ja, dafür braucht’s so einen Verleger, der des verlegt. Für mich auch nich‘ logisch.
Ich habe gelesen, dass deine Schnuspel eine zeitlang Wechselfell auf dem Kopf hatte. Das klingt fast danach, als ob sie krank war. Wie konntest du sie in der Zeit körperlich und mental unterstützen?
Das stimmt mit den Wechselfellen, die meine Schnuspel hatte. Zwei verschiedene Felle hatte sie und ihr eigenes Fell war plötzlich weg. Und sie is‘ immer von einer gelben Rollkiste entführt worden, alle paar Wochen. Da standen Alienzeichen drauf: T und A und X und I = TAXI. Hinterher war die auch immer tüttelig und müüüde und roch seltsam. Ich hab mich gekümmert um sie. Ihr den Bauch gewärmt z. B., weil sie sich immer gekrümmt hat. Aber es gab noch andere, die ihr halfen, bis sie wieder normal war.
Was ich noch unbedingt wissen muss: Du bist eine Katzosophin? So wie ich ein Katzosoph bin? Das ist großartig. Wir beide sollten eine Katzosophier-Gruppe gründen. Was sind so deine wichtigsten tiefgehenden Erkenntnisse?
Ja, ich fühle mich auch bissel als Philo-tzi oder Katzosophin. Meine Erkenntnisse beziehen sich auf unsere Menschen: Sie sind nicht unser Personal, sondern unsere Schutzbefohlenen, weil sie noch so unterentwickelt sind. Wir müssen ihnen evolutionär auf die Sprünge helfen, damit wir eines Tages eine ausgeglichene Symbiose miteinander haben. Jetzt öffnen sie für uns Dosen und machen es uns bisschen behaglich und so, aber wir zeigen ihnen den wahren Sinn des Lebens und fördern ihre mental-gehirnliche Entwicklung. In meinem Papieraufklappkästchen is‘ des ausführlicher erklärt.
Ja, oh Mann – des is‘ aber viel. Zum Abschluss noch eine Sache:
Diese Internetgemeinschaft hier … also des is‘ so großartig und meine Schnuspel und ich lieben das so sehr, wie wir es nie für möglich gehalten hätten, als wir anfingen, hier zu posten. Das letzte halbe Jahr war auch nicht immer einfach, aber auf die täglichen Geschichten freuen wir uns und das half über so manches hinweg, weil das Schreiben ✍️ einen wunderbaren Ausgleich schafft.
Vielen Dank, liebe Motzi, für deine offenen Worte! Wir sind auch froh, über die Instagram- und Katzenschwatzen community! Die ist sehr herzlich und man hilft sich gegenseitig aus. Danke auch dir, Motzi, für deine immer wieder erhellenden Postings und Berichte auf Insta. Da höre ich oft sogar mein Frauchen lachen. Und das ist gut, denn die macht sich eh immer viel zu viele Sorgen, nicht wahr, Herr Rossi? Übernimmst du das Schlusswort?
Wieso nicht ich, Du Schnarchnase?
Weil du nicht immer den richtigen Ton triffst, mein lieber Freund. Vielen Dank, Motzi. Du warst eine sehr interessante und coole Interviewpartnerin. Wenn Du mal wieder Zeit hast, komm gerne noch mal zu uns in den Katzenschwatz. Und wer sonst noch Lust hat, bei uns zu schwatzen, ist immer herzlich eingeladen! Bis in zwei Wochen, Eurer Schwatz-Team.
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