Katzen schwatzen mit Millie und Lenny

Sonntag, 14. Apr. 2024 | Katzen Schwatzen

Liebe Katzen, liebe Kater! Liebe Menschen!

Heute möchten wir euch zu einem ganz besonderen Gespräch einladen. Wir werden zusammen mit meinen Katzenfreunden Millie und Lennie über unsere Abenteuer, unsere Ängste und die Liebe zu unseren Menschen sprechen.

Ich weiß, manchmal passieren Dinge, die uns Katzen in Schwierigkeiten bringen können. Wie zum Beispiel, wenn einer von uns plötzlich verschwindet. Das kann unsere Menschen sehr traurig und besorgt machen. Aber keine Sorge! Am Ende dieses Gesprächs gebe ich euch wichtige Tipps, was ihr tun könnt, wenn eine Katze vermisst wird. So könnt ihr uns sicher wiederfinden und nach Hause bringen.

Jetzt freue ich mich aber erst mal darauf, euch mehr von mir und meinen Freunden zu erzählen.

 

Katze schwatzen mit Michel und Herrn Rossi

Liebste Millie! Ich freue mich sehr, dass du in unserem Schwatz bist! Aufmerksam geworden auf dich bin ich, weil deine Pawrents dich vor kurzem verzweifelt gesucht haben. Ich war ja auch mal 4 Tage verschwunden, für Frauchen war das ganz schrecklich. Erzähl, was ist passiert? Wie lange warst du weg? Was hast du erlebt? 

Lucy

O nein, Lucy, du auch? Hat sich dein Frauchen inzwischen wieder beruhigt? Die Zweibeiner stellen sich aber auch immer so an!
Millie

Ja, Millie. Mittlerweile schon. Ich war zweimal länger weg. Einmal ähnlich wie du. Beim ersten Freigang. Da bin ich ihr einfach davongelaufen und erst zwei Tage später im Garten von der Nachbarin wieder aufgetaucht. Da saß ich dann einfach. Aber erzähl jetzt du: Wie war das bei dir?

Lucy

Katze schwatzen mit Henri und Streuner
Katze schwatzen mit Henri und Streuner
Also das ist ’ne echt lange Geschichte. Die Mutti hatte das Dachfenster nachts einen kleinen Spalt zum Lüften aufgemacht, weil der Lenny, der Stinker, auf dem Katzenklo war und wir dringend ein bisschen frische Luft gebraucht haben. Obwohl die Mutti direkt darunter auf ihrem Bett saß und auf uns aufgepasst hat, bin ich blitzschnell angerannt und hochgehüpft, um Luft zu schnappen. Leider bin ich dann abgerutscht, auf das darunterliegende Flachdach, und  dann bin ich von dort in den Garten gesprungen. Die Mutti und die Omi sind dann gleich runter gerannt und haben nach mir gerufen, aber ich hab mich vor denen versteckt. Die Omi war die ganze Nacht wach und hat nach mir gerufen und mich gesucht, aber finde mal eine schwarze Katze in der Nacht. Hihi!!! 
Ich hab mich dann 11 Tage unsichtbar gemacht. Du glaubst gar nicht, was die alles gemacht und wo die überall nach mir gesucht haben, dabei war ich immer in der Nähe! Ich wollte mal eine Weile meine Freiheit genießen und die haben mir ja freundlicherweise immer Futter hingestellt, obwohl sie nicht wussten, dass ich noch da war.  Aber nach elf Tagen hatte ich keine Lust mehr und wollte wieder zu meinem Bruder, deshalb hab ich mich in den Vorgarten gesetzt, als die abends mal wieder losgezogen sind, um nach mir zu suchen, damit sie mich sehen konnten. Die haben vielleicht geguckt, das hättest du sehen sollen! Ich bin dann erstmal wieder weggerannt,  um den Katzen aus der Nachbarschaft zu sagen, dass ich mal wieder heim gehe und die darauffolgende Nacht bin ich dann in die Lebendfalle gegangen, die sie mir freundlicherweise hingestellt hatten. 
Ich war also 12 Tage weg und die Zweibeiner sagen, dass sie durch die Hölle gegangen sind, aber ich bin durch die Gegend gegangen und fand es spannend. Nur nachts war es ziemlich kalt und es hat oft geregnet, aber ich bin ja nicht blöd. Ich hatte ein sicheres Versteck gefunden, wo es trocken war und mich keiner finden konnte. Aber ich werde keinem verraten wo das ist, ich weiß ja nicht, ob ich das nochmal irgendwann gebrauchen kann!!!
Millie

Hallo Millie, schön dich kennenzulernen. Du erwähnst, dass deine Menschen ursprünglich keine weiteren Katzen aufnehmen wollten aufgrund der Trauer um Eddie. Wer war Eddie?

Wie siehst du den emotionalen Konflikt, den Menschen erleben, wenn sie nach einem Verlust wieder lieben lernen? Glaubst du, dass Katzen diesen Prozess intuitiv verstehen und beeinflussen können?

Herr Rossi

Katze schwatzen mit Henri und Streuner
Katze schwatzen mit Henri und Streuner
Hallo Herr Rossi, ich freue mich auch, dich kennenzulernen!!! Ja weißt du, meine Menschen haben, kurz bevor wir kamen, Eddie erlösen lassen müssen. Und zwei Jahre vorher Louie. Sie hatten einige schlimme Jahre mit unseren großen Brüdern durchgemacht und sie waren noch nicht fertig mit Trauern.  Aber da sie wohl nie damit fertig werden, wollten wir nicht mehr länger warten. Die Omi hatte schon als kleines Mädchen immer Katzen. Als sie dann eine eigene Familie hatte, ist Micky, unsere große Schwester, eingezogen.. Sie wurde 18 Jahre alt und schon nach ihr wollte sie keine Katze mehr, weil sie diesen Verlust nicht nochmal erleben wollte. Nach eineinhalb Jahren hat ihre Tochter, unsere Mutti, sie überredet, Louie zu holen. Sie waren alle ganz doll in ihn verliebt, aber mit vier wurde er krank und hat zwei Jahre lang gekämpft. In der Zeit hat er Eddie eingeladen, hier einzuziehen. Eddie war ein Streuner und er hat irgendwann Louies Einladung angenommen und ist einfach geblieben. Er war voll cool. Er hatte vor nichts Angst und hat sich sehr schnell eingelebt. Er lag gerne bei den Zweibeinern auf dem Schoß und ist oft bei der Omi im Bett in ihrem Arm eingeschlafen. Und als sie Eddie vor vier Monaten hergeben mussten, ist schon wieder eine Welt für unsere Pawrents zerbrochen und sie haben gesagt: „Jetzt ist Schluss!“ Aber wann Schluss ist, das entscheiden immer noch wir Katzen, nicht wahr? 
Aber um deine Frage zu beantworten: Die Menschen haben Angst, ihr verstorbenes Tier zu verletzen, wenn sie ein Neues in ihr Herz lassen und sie wollen nicht, dass es denkt, dass es ersetzt wird. Aber das geht gar nicht! Und sie  haben Angst, dass die Erinnerungen durch ein neues Tier „überschrieben“ werden, also, dass sie es langsam vergessen könnten, weil das neue Tier präsenter ist. Zumindest wie es war, seine Eigenarten und so, seine kleinen Verrücktheiten und seine Liebenswürdigkeit. Denn dann wäre es für immer weg! Und das darf nicht passieren. Aber die Menschen vergessen, dass sie genug Liebe und Platz für neue Tiere in ihrem Herzen haben und wir müssen sie gelegentlich daran erinnern….
Millie

Millie mach dir nichts aus Herrn Rossis „überschlauen“ Fragen. Der ist immer so. Antworte einfach, wie dir dein Mäulchen gewachsen ist. Mich interessiert: Wenn du eine superkatzenmäßige Fähigkeit hättest, welche wäre das? Würdest du lieber unsichtbar sein können, um unbemerkt Unsinn zu treiben, oder die Fähigkeit besitzen, mit den Zweibeinern zu sprechen?

Michel

Keine Sorge, ich habe dem Herr Rossi eine überlange Antwort auf seine Frage gegeben ;).
Also, dass ich unsichtbar sein kann, habe ich ja schon bewiesen. Ich habe es 11 Tage am Stück geschafft, als ich ausgebüxt war. Aber ich  habe mich auch schon vorher, hier im Haus, unsichtbar gemacht. Wenn ich nicht wollte, haben die Zweiis mich nicht gesehen. Erst wenn ich meine Glubscher aufgemacht habe, hatten sie eine Chance.
Ich würde aber super gerne mit ihnen sprechen können. Das wäre echt toll und würde uns das Leben extem vereinfachen. So muss man es mit Telepathie versuchen oder mit Anstarren und hoffen, dass die kapieren, was ich möchte. Und wir haben es hier mit Menschen zu tun. Wir wissen doch alle, dass die eh nix raffen…
Millie

Du sagst es, Millie! Mit Menschen muss man extrem viel Geduld haben. Aber ich möchte jetzt Mal Lenny ins Interview holen:

Lieber Lenny! Du bist ja Millies Bruder. Magst du dich auch mal vorstellen? Wie bist du so und was hälst du von deiner Schwester Millie?

Lucy

Katze schwatzen mit Henri und Streuner

Hi Lucy, ich bin Millies großer Bruder, zumindest, was die Körpergröße betrifft. Ich bin aber der Ruhigere und Vorsichtigere. Ich beobachte erst lange und überlege gut, bevor ich handle. Millie behauptet ja, ich wäre ein Schisser, aber ich bin einfach der Klügere. Millie ist ein verrücktes Huhn, so sagen zumindest die Zweibeiner und ich glaube, sie haben recht. Sie tobt den ganzen Tag wie eine Wilde durchs Haus und das wurde ihr ja auch schon zum Verhängnis (Ihr wisst ja, der berühmte Fenstersturz)! Eigentlich war ich alleine für unsere Menschen vorgesehen, aber auf dem Bewerbungsvideo hat sie sich – wie immer – vorgedrängelt, so dass die gesagt haben, dass sie uns dann eben beide nehmen. So ist sie, meine Schwester, aber ich liebe sie sehr und bin froh, dass sie hier ist.

Lenny

Millie, Erzähl uns von deinem liebsten Versteckspiel mit deinem Bruder Lenny und den Zweibeinern! Habt ihr spezielle Tricks, um sie auszutricksen? Habt ihr es schon einmal geschafft, längere Zeit nicht gefunden zu werden?

Lilli

Katze schwatzen mit Henri und Streuner
Oh ja, im Verstecken sind wir unschlagbar. Vor allem in den ersten Wochen waren wir darin super. Wir haben uns vor den Zweibeinern versteckt, sobald sie in unser bzw. in Muttis Zimmer kamen. Wir mussten uns das ja mit ihr teilen, was nervig genug war. Ich habe es tatsächlich mal geschafft, dass die mich drei Tage nicht gesehen haben. Es gab einen Turm aus Büchern in dem Zimmer und der war etwas verrutscht, so dass da eine Höhle war und ich hab drei Tage darin gewohnt und bin nur rausgekommen, wenn keiner da war.
Ich habe tatsächlich einen speziellen Trick um nicht gefunden zu werden. Ich lege mich in eine dunkle Ecke oder in eine Kiste und schließe meine Augen. Dann bin ich quasi unsichtbar!
Der Lenny hat sich gerne im Kleiderschrank versteckt, aber er ist halt kein Profi, so wie ich, denn er hat die Pullover rausgeworfen und so ist er dann aufgeflogen (Augenroll)!!! Aber er liegt da immer noch am liebsten
Millie

Lenny, ihr wart anfangs als „Glubschi“ und „Fauchi“ bekannt. Wenn du jetzt einen geheimen Agentennamen für dich und Millie wählen müsstest, wie würden diese lauten und warum? Für geheime Aktionen, wie verstecken, braucht es immer einen Code-Namen!
Michel

Das stimmt. Das hat uns nämlich am besten beschrieben. Millies Glubscher sind einfach das Auffälligste an  ihr und ich hab die Zweibeiner immer angefaucht, wenn sie mir zu nahe kamen und solange sie sie sich noch keine Namen für uns überlegt hatten, haben sie uns so genannt, einfallslos wie sie nunmal sind.
Hm…Agentennamen…gute Frage…! Millies Code-Name wäre „Houdini“, da sie sich unsichtbar zaubern kann und meiner wäre „Clever“, da ich erst gründlich nachdenke, bevor ich Blödsinn mache.
Lenny

Das sind echt coole Code-Names!
Du scheinst mir der Zwillingsbruder von Herrn Rossi zu sein. Denn Herr Rossi tickt genauso.
Seid ihr Wohnungskatzen? Was habt ihr da alles für Spielsachen?

Katze schwatzen mit Henri und Streuner
Noch sind wir Wohnungskatzen. Aber das wird sich ändern, sobal wir kastriert sind, denn das Leben draußen ist einfach zu spannend. Wir freuen uns schon auf den Sommer, wenn uns die Sonne auf den Pelz scheint und die Schmetterlinge um uns herum schwirren. Aber bis es soweit ist, spielen wir gerne mit unseren Bällen und Mäusen und sitzen super gerne auf unserem Kratzbaum. Aber unser allerliebstes Spielzeug  sind unsere blauen Filzbälle. Eigentlich haben wir vier Stück, aber die sind meistens irgendwo verschollen. Außerdem lieben wir es, große Schrauben durchs Zimmer zu rollen und ganz toll sind die Verschlüsse von den Wasserflaschen. Die kann man durchs Zimmer kicken und ganz toll zwischen die Zähne nehmen und rumtragen. Wir haben also echt immer viel zu tun!
Millie

Was ist das Lustigste, das du je angestellt hast, um die Aufmerksamkeit deiner Menschen oder deines Bruders zu bekommen? Gibt es eine Anekdote, die du immer wieder gerne erzählst?

Lilli

Katze schwatzen mit Henri und Streuner
Die größte Aufmerksamkeit meiner Menschen bekomme ich immer, wenn ich diesen blauen Flaschenverschluss rumtrage. Die finden das nämlich so süß, aber die verstehen nicht, dass das eine wichtige ernstzunehmende Aufgabe ist.
Aber was ich immer wieder gerne erzähle, ist, dass ich beim Rumtoben den Barhocker umgeworfen habe und das so laut war, dass alle gedacht haben, das Haus würde einstürzen und sie zu Tode erschrocken sind. Und Lenny ist nach dem ersten Schreck hingerannt und hat dran geschnuppert, weil er nicht glauben konnte, was da gerade passiert war! Ich hab’s halt voll drauf. Mit mir wird es garantiert nie langweilig!!!
Millie

Du bist wirklich eine kleine Fellrakete, Millie! Voll cool, was du alles draufhast! Ich denke, du kommst ganz nach mir und Lilli! Wir Katzenmädels haben es einfach drauf! 

Millie und Lenny, Danke, dass ihr unsere kätzischen Gäste wart! Das Interview hat uns viel Spaß gemacht! Und wir sind auch froh, dass du – Millie – nach diesen 12 Tagen wieder heimgekommen bist. Mir haben damals die 4 Tage schon gereicht, ganz zu schweigen von Frauchen. Die ist durchgedreht und wäre wohl gestorben, wenn ich nicht heimgekommen wäre, um sie zu beruhigen. Vergiss nicht – die Menschen sind hilflos ohne uns, Millie. Es ist unsere ehrenvolle Aufgabe, sich um sie zu kümmern und ihnen zu zeigen, wie man durch das Leben geht. Was meinst du, Michel? Machst du das Schlusswort?

Lucy

Na klar doch. Bin ja hier auch der heimliche Chef!

Also Freunde Freunde! War das nicht ein cooles Gespräch?

Millie, deine Abenteuer sind echt krass. Aber vergiss nicht, zuhause ist es auch schön. Lenny, du bist der Ruhepol und passt gut auf uns alle auf.

Herr Rossi, Lucy, Lilli und ich und alle anderen Samtpfoten fühlen mit euch Menschen, auch wenn wir das nicht immer zeigen. Wir alle suchen Liebe und ein bisschen Spaß.

Lasst uns froh sein über das, was jeder von uns kann. Millie entdeckt gerne, Lenny denkt nach, und ich, naja, ich bin eben ich.

Und jetzt, weiter geht’s! Jeder Tag bringt etwas Neues, also lasst uns neugierig bleiben und zusammen Spaß haben. Das Leben ist unser großes Abenteuer!

Michel

Lenny und Millie auf Instagram

Lauserin Lucy auf Instagram:

Herr Rossi, Lilli & Michel auf Instagram:

Für die Zweibeiner:

Es ist sehr beängstigend, wenn deine geliebte Freigängerkatze nicht wie gewohnt zurückkehrt. In solchen Situationen ist es wichtig, ruhig zu bleiben und systematisch vorzugehen, um deine Katze so schnell wie möglich zu finden. Hier sind einige Tipps, die dir helfen können. Wir danken der Facebookgruppe „Vermisste Fellnasen Vorarlberg“ (https://www.facebook.com/groups/381747181899269/) für die Tipps!

Bitte inseriert in den gängigen Medien, sowie auf Facebook, Instagram etc. Weiters möchten wir empfehlen, rasch Flyer in den umliegenden Geschäften, bei Tierärzten, sowie draußen aufzuhängen. Informiert die Kliniken. Fragt die Nachbarn, schaut immer selber und nicht nur 1x in Keller, Garagen, umliegenden Baustellen, Schuppen, Regenfässer und Swimmingpools. Meistens sind die Fellnasen kurz nach dem Verschwinden in der Nähe. Stellt unbedingt Futter dorthin, wo sie entkommen sind. Sucht eure Katze in der Nacht oder sehr früh morgens, wenn es ruhig ist. Schaut in die örtlichen Tierheime. Wenn gemäht wurde, fragt den Bauern und auch immer beim zuständigen Bauhof nach. Und – nie vergessen – lasst eure Fellnasen nicht nur chippen, sondern unbedingt auch registrieren unter https://www.animaldata.com, https://www.europetnet.org oder https://www.tasso.net Nur so kann der Besitzer problemlos von einem Tierarzt oder Tierheim ausgeforscht werden. Bitte bei Vermisstenmeldungen (auch mit Foto) um detaillierte Beschreibung des Tieres, wie z.B. Rasse, Kurzhaar, weiß getigert, rot-weiß-graues Tigerle mit schwarzen Streifen, besondere Merkmale etc. Das Datum, den Ort und die Straße des Verschwindens sowieso hinterlegen und natürlich die Kontaktinformationen!

Wir wünschen euch allen viel Glück, dass ihr eure Fellnasen schnell wieder findet bzw. besser noch, dass ihr nie in so eine Situation kommt!