Heute ist Armani, der zu Christian Ehrlich gehört, bei uns zu Gast. Armani ist ein „Deutsch Langhaar“ Kater, der sein Personal sogar ins Fernsehen lässt.
Dort produziert sein Herrchen so tolle Sachen wie „hundkatzemaus“ (VOX), „Elstners Reisen“ (ARD/SWR), „Der Welpentrainer“ (sixx), „Haustier sucht Herz“ (Sat.1GOLD) und er ist Tier-Experte bei „Volle Kanne“ (ZDF). Wir wollen ja nicht angeben, aber wir sind schon ein bisschen stolz, mit Armani schwatzen zu dürfen. Und er hat viele richtig spannende Dinge zu erzählen. Also, legen wir los!
Lieber Armani! Wie heißt du, woher kommst du, wie alt bist du und welcher Rasse gehörst du an? Bist du Katze oder Kater? Bist du Wohnungskatze oder Freigänger?
Ich bin Armani, sechs Jahre alt und natürlich ein Kater – mein Herrchen nennt mich manchmal „Dicky“, was eine blanke Unverschämtheit ist. Das ähm… üppige Aussehen liegt ausschließlich an meinem dichten, tollen Fell! Ich bin nämlich ein „Deutsch Langhaar“ und lebe zusammen mit meiner Schwester Izzy bei meinem Herrchen Christian im Haus. Wir sind Wohnungskatzen, benutzen aber eine Dachterrasse mit und gehen ab und zu an der Leine in den Garten. Ich muss zugeben: dieses „Draußen“ ist nicht unbedingt etwas für mich, ich mag mein Revier im Haus und gehe ohne Menschen nicht raus, da ist es mir zu gruselig.
Wir haben dich schon ab und zu im Fernsehen gesehen. Wie ist es für dich, zu verreisen und dann im Studio zu sein? Bist du gar nicht kamerascheu? Und rufst du dann gleich deine Tricks ab oder machst du auch nicht alles auf Kommando?
Die meisten Filme mit mir entstehen bei uns Zuhause – und manchmal bin ich sogar in Filmen, in denen es gar nicht um Katzen geht. Aber wenn die Leute schon bei uns filmen, dann gehört es ja auch irgendwie zu meinen Aufgaben, mal gezielt durchs Bild zu laufen. Oft gibt es dann ein großen Raunen von all denn fremden Menschen, die die Technik bedienen, und alle reden auf mich und Christian ein. Ich werte das mal als ein Lob! Bevor ich das erste Mal ins Studio gefahren bin, haben wir über mehrere Wochen trainiert. Das war sehr spannend und es gab immer viele Leckerlis fürs In-Die-Kiste steigen, Autofahren und In-Fremder-Umgebung-Herumlaufen. Das war schon nett. Wenn ich ehrlich bin: Ich hab ja gar nichts besonderes gemacht und dafür gabs dann immer eine Belohnung. Fand ich super. Und nein, ich bin nicht dick geworden, das liegt am Winterfell! Am Ende waren wir dann erstmal im Fernsehstudio ohne Menschen zum Üben und dann eben zu der Show. Das war dann harmlos, alle fanden mich toll, sowas liebe ich ja. Und ich musste nur rumliegen und etwas schnurren.
Was machst du eigentlich, wenn dein Mensch auf Reisen ist? Hast du festes Personal, dass dich dann versorgt? Oder gehst du dann in eine Pension? Uns hat es schon genügt, dass unsere Menschen mal Urlaub gemacht haben. Wie hältst du das aus?
Ich finde es immer doof, wenn Christian wegfährt. Aber: Er bringt immer was Tolles mit, wenn er zurück kommt, darauf kann man sich freuen. Ich ignoriere ihn trotzdem eine Zeit lang, damit er merkt, dass er was falsch gemacht hat. Menschen muss man ja immer wieder erziehen, sonst bekommen sie ganz seltsame unerwünschte Verhaltensweisen! Ihr kennt das sicher. Wenn er nicht da ist kommt ein Freund von ihm jeden Tag zweimal vorbei. Den haben wir inzwischen so erzogen, dass er nicht nur füttert, sondern auch spielt und ganz viel kuschelt.
Dein Herrchen ist als Tierfilmer ja schon viel in der Welt herumgekommen. Er hat schon echte Tiger, Luchse, Leoparden, gar Löwen kennengelernt. Kannst du für uns in Erfahrung bringen, wie es um unsere wilden Verwandten steht? Sind sie von der Ausrottung bedroht? Gibt es etwas, das wir tun können, um unsere großen, mächtigen Verwandten zu schützen?
Mein Herrchen wird immer ganz traurig, wenn er über Raubkatzen in der Natur erzählt. Ihr müsst wissen, er hat schon mal Geparden in die Natur entlassen und geholfen, eine illegale Löwenzucht aufzudecken in Südafrika. Da werden unsere großen Verwandten gezüchtet, um sie als Haustiere zu verkaufen an reiche Scheichs und so. So ein Unsinn! Wir sind doch die Haus-Katzen! Und mal ganz ehrlich: Kann es tollere Tiere im Haus geben als uns? Natürlich nicht! Und Löwen im Haus zu halten und an der Leine durch die Stadt zu führen – das ist auch nichts für die Raubkatzen. Die möchten gerne in der Wildnis sein. Aber: Herrchen sagt, davon gibt es immer weniger und so sind inzwischen alle Raubkatzen vom Aussterben bedroht. Von manchen gibt es nur noch ein paar Tausend. Wenn die Menschen etwas tun wollen, ist das gar nicht einfach, denn oft liegt der Rückgang daran, dass Menschen in den Herkunftsländern Platz brauchen, um Nahrung anzubauen. Da sind unsere großen Verwandten dann im Weg. Aber in Europa kann man sich z.B. dafür einsetzen, dass die Trophäenjagd verboten wird und im Urlaub darauf achten, dass man z.B. Safaris nur in Gebieten macht, wo das Geld der Touristen für den Schutz der Tiere und ihrer Lebensräume eingesetzt wird. Jetzt höre ich mich schon an wie Christian…
Wir haben auf eurem Account gesehen, dass es Menschen gibt, die scheinbar wirklich ein Problem mit schwarzen Katzen haben. Meine Katzmum hatte von klein an immer schwarze Katzen und findet sie toll. Genauso toll wie alle anderen Farben.
Wir haben dazu keine konkrete Frage, aber wir möchten noch mal darauf hinweisen, dass so ein Aberglaube Unfug ist und die Menschen das einfach begreifen müssen.
Wir haben dazu keine konkrete Frage, aber wir möchten noch mal darauf hinweisen, dass so ein Aberglaube Unfug ist und die Menschen das einfach begreifen müssen.
Absolut richtig! Ich finde es auch gut, wenn Christian in Tierheime geht und versucht, solchen Kollegen zu helfen, ein neues Zuhause zu finden. Auch wenn er immer komisch riecht, wenn er zurück kommt. Und ein bisschen eifersüchtig bin ich dann natürlich schon, dass er andere gestreichelt hat. Ist aber für den guten Zweck. Solange die hier nicht einziehen, ist alles gut.
Ich habe noch eine Frage, auch wenn die nichts mit schwarzen Katzen zu tun hat. Du hast auch noch eine Kumpeline namens Izzy. Izzy ist viel seltener bei Instagram. Mag sie es nicht so, fotografiert zu werden?
Naja, wenn ich ehrlich bin, ist es eine Mischung daraus, dass sie nicht gerne vor der Linse stillhält – und dass ich es auch nicht möchte. Wenn Herrchen sich um sie kümmert und ein Bild machen möchte, dann stelle ich mich einfach total gerne vor die Kamera. Da bin ich etwas eigen, das muss ich zugeben. Ich teile auch das Bett nur mit Christian, Izzy schläft daneben.
Gibt es in unseren Wäldern in Deutschland und Österreich noch echte Wildkatzen? Damit meine ich nicht die verwilderten Hauskatzen, sondern die ursprüngliche europäische Wildkatze? Bislang konnten wir sie nur in unserem Wildpark in Vorarlberg (Österreich) zu Gesicht bekommen.
Es gibt noch Wildkatzen in Deutschland, sogar ganz in meiner Nähe gibt es welche in den ruhigeren Wäldern. Manche Menschen kümmern sich sogar darum, die Wildkatzen wieder anzusiedeln und helfen, deren Biotope zu vernetzen. So nennt es Christian immer. Das heißt, dass unsere wilden Verwandten wieder von einem Wald zum anderen laufen können. Aber es gibt halt viele Gefahren für die „Wildis“: Straßen, große Landmaschinen und auch andere Tiere. Das ist echt kein Zuckerschlecken da draußen – für mich wäre das nichts. Und leider muss man sagen, dass es in solchen „wilden Regionen“ auch zu Schwierigkeiten durch uns Hauskatzen kommen kann. Wenn z.B. Straßenkatzen oder Bauerhofkatzen Krankheiten auf die Wilden übertragen oder sich mit ihnen paaren, kann es zu großen Problemen kommen…
Armani, bald ist Weihnachten und dann kommt Silvester. Hast du ein paar Tipps für die Menschen auf Lager? Damit wir gut über diese Tage kommen? Das ist ja nicht immer so einfach.
Also, wenn es nach mir geht, ist der wichtigste Tipp: Guck nicht hin! Ich mach das schon! Ich finde Weihnachten ja toll. Überall hängt neues Spielzeug und irgendwie lässt sich Christian auch öfter zu Leckerlis überreden. Wichtig ist aber, Leute, und das meine ich ganz im Ernst: Kabel nicht anknabbern, das ist nicht gut! Drängelt Eure Menschen, dass sie sie besser direkt so verlegen, dass man nicht im morgendlichen Delirium doch mal – ähm – aus Versehen drauf beißt. Und dieses braune Zeugs, was die jetzt in allen möglichen Formen futtern, Schoko, das kann auch brandgefährlich für uns werden. Bleibt bei dem, was im Napf ist und den Leckerlis, die Eure Menschen Euch zustecken. Das ist sicher. Und: Erinnert Eure Menschen, dass es nicht ganz einfach ist, wenn plötzlich alles anders ist im Haus. Andere Gegenstände, fremde Menschen zu Besuch, manchmal auch dieser ganze Streit. Das kann auf sensible Kätzchen schon etwas verängstigend wirken, glaube ich. Daher ist das beste Geschenk von Menschen an uns Katzen zu Weihnachten: Zeit und Aufmerksamkeit. Schreibt das auf Euren Wunschzettel!
Lieber Armani, wir bedanken uns ganz herzlich bei dir, dass du uns dieses Interview gegeben hast! Wir wissen, dass du und dein Herrchen viel zu tun habt und ihr vermutlich kaum Freizeit habt, um ein Interview zu geben. Somit schätzen wir deine Antworten umso mehr!
Also Lucy, ganz ehrlich… ich hab ja gedacht so eine Promi-Katze, das wird schwierig. Das ist bestimmt eine Diva, die braucht einen roten Teppich oder so. Aber Armani war echt klasse und ein toller Interviewpartner!
Boah Kleo, du Dölmer. Armani ist ein Kater! Da kannst auch nur du auf Diva kommen. Armani, ich bedanke mich mal für meinen alten Kumpel mit. Toll, dass du hier warst und wir werden deine wirklich guten Tipps gerne weitergeben und die Menschenwelt muss erfahren, was mit unseren wilden Brüdern und Schwestern los ist. Komm gerne mal wieder und berichte uns von Christians Reisen!
© Fotos: Christian Ehrlich
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